„Je älter ich werde, je mehr vertrau ich auf das Gesetz, wonach die Rose und die Lilie blüht.“
Johann Wolfgang von Goethe, 1829
Seit 1776, seitdem er Besitzer des kleinen Hauses mit Garten an der Ilm in Weimar war, befasste sich Goethe vertieft durch anschauende Urteilskraft mit dem Werden und Vergehen der Natur: als praktischer Gärtner, als Dichter und Botaniker. Innig verwoben sind auch Goethes Liebesgedichte mit gärtnerischen und pflanzlichen Bildern. Er kannte die geheime Geschichte des Gartens in der Entwicklung des menschlichen Gemüts und wusste, dass der Liebende erst am Du werden kann.
Drei von Goethe geliebte Frauen - Christiane Vulpius, Charlotte von Stein und Marianne Willemer - und ihnen gewidmete Garten- und Liebeslyrik stehen im Mittelpunkt der Lesung.
„Die Beschäftigung mit Erde und Pflanzen kann der Seele eine ähnliche Entlastung und Ruhe geben wie die Meditation.“
Hermann Hesse
„Etwa die Hälfte seines Lebens hatte Hermann Hesse einen eigenen Garten. Ähnlich wie das Malen war die Beschäftigung im Freien für ihn eine erholsame Abwechslung von der Tätigkeit am Schreibtisch. Diese ‚gärtnerische Scheinarbeit‘ war, wie er sagte, seine ‚Zuflucht aus der Welt des Papiers‘. Sie war ihm auch behilflich beim Fortspinnen von Phantasiefäden, zur Meditation und Kontemplation. Wie über alle Erlebnisse und Beobachtungen hat sich Hesse auch über diese Tätigkeit Rechenschaft abgelegt und in Betrachtungen und Gedichten seine Erfahrungen über den praktischen Umgang mit der Natur, das harmonische Zusammenspiel von Zier- und Nutzpflanzen, Blumen, Sträuchern und Bäumen, ihr Werden und Vergehen im Wechsel der Jahreszeiten berichtet.“
Aus: Hermann Hesse. Freude am Garten, Insel Verlag 1992
Die Lesung in einem Stralsunder Privatgarten wird musikalisch begleitet.
