Montag, 7. September 2026
„Nirgends in Deutschland - selbst in Weimar nicht - schlägt so deutlich der Pulsschlag jener Zeit wie in Wörlitz, das ganze unendlich vielseitige, vielfältige, aus den extremsten Disharmonien zu einem wundersamen Vollakkord sich zusammenfindende Bild der Kultur einer Jahrhundert-, nein, einer Weltenwende, hier in Wörlitz breitet es sich lückenlos und farbenprächtig aus.“
Wilhelm van Kempen, 1925
Angeregt durch die europäische Grand Tour, vor allem aber durch die Eindrücke aus Italien, Frankreich und England, hatte Fürst Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) ab 1764 entlang der die nördliche Landesgrenze bildenden Elbe, sowie entlang der mit Alleen bepflanzten Kunststraßen und Deiche eine Folge von Landschaftsgärten entstehen lassen, deren gestalterischen Höhepunkt die Wörlitzer Anlagen bilden.
Alle Gestaltungen standen unter dem von Horaz geprägten Leitspruch, das Nützliche mit dem Schönen zu verschmelzen. Kunst und Natur verbanden sich zu einem Höheren.
Das gesamte Gartenreich wurde nach den aufgeklärten, humanistischen Intentionen seines Schöpfers als ein lehrreiches, geistiges Programm aufgefasst.
Mythologische Figuren, gärtnerisch gestaltete Stimmungsbilder und Inschriften unterstreichen diese Wirkung. Die Idee der Freiheit sollte in der Landschaft und in den Gesichtern stolzer, selbstbewusster Menschen sichtbar werden.
„Gärtner, Maler, Philosophen, Dichter, gehet nach Wörlitz!“
Diesem viel zitierten Aufruf von Charles Joseph de Ligne aus dem Jahr 1799 folgten zahlreiche Zeitgenossen. Man reiste nach Anhalt- Dessau.
Ludwig Trauzettel/Ursula Bode
Dr. Angela Pfennig | Gartenhistorikerin | Stralsund
Waehle Wandrer Deinen Weg mit Vernunft
Fürst Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau & das Wörlitzer Gartenreich
19.00 Uhr | Einlass ab 18.30 Uhr
Ort: KulturDIELE M8, Stralsund | Mönchstraße 8
Lesung mit Bildern
Teilnahme: 10 Euro