1805 erschienen die „Streifzüge durch das Rügenland“. In Briefen an einen Freund
schildert Johann Jacob Grümbke, Arztsohn aus Bergen, Hauslehrer und Privatgelehrter,
in lebendiger und unterhaltsamer Weise unmittelbar nach den Wanderungen durch das
Inselland die Vielfalt seiner Eindrücke und Erlebnisse. Ihn interessieren Natur und
Landschaft, Ortsgeschichte, Sitten und Bräuche der Bewohner. Das immer wieder
wechselnde Farben- und Formenspiel der Natur, von den zahlreichen Aussichtspunkten aus beobachtet, inspiriert ihn zu Aquarellen und Federzeichnungen. Er hat
dieses Buch geschrieben, „um den Zeitgenossen nützlich zu sein, theils um auch der
Nachwelt mir ein Denkmal zu stiften, das sie belehren kann, wie Rügen zu der Väter Zeit
beschaffen war.“
220 Jahre später wollen wir während verschiedener Fahrrad-Wanderungen auf den
Spuren von Johann Jacob Grümbke wahrnehmend und erlebend den unterschiedlichen
Landschaftsatmosphären Rügens nachspüren.
Um den Kubitzer Bodden mit weitem Blick über die Kulturlandschaft und das Ufer führt
der gut ausgebaute Fahrradweg an der Drammendorfer Niederung vorbei. Diese
Polderlandschaft wurde wieder vernässt und regeneriert, so dass sich eine weite
Flachwasserlandschaft mit Sandbänken und Kiesinseln entwickelt hat, umgeben von
Salzwiesen. Hier treffen sich besonders zum Frühjahrs- und Herbstzug viele, z.T. seltene
Wasser- und Watvögel wie Silberreiher, Kiebitz-Regenpfeifer oder die Trauer-
Seeschwalbe. Anschließend geht es weiter durch alte Alleen und immer wieder neue
Ausblicke auf den Bodden und die vielgestaltige Uferzone zur malerischen Kirche von
Landow an der verlandeten Hafenbucht.
Teil 4 | Salzwiesen bei Drammendorf | Landow
