Bernhard Urbach, Literatur- und Theaterwissenschaftler und als Kampfkunstmeister mit eigener Kampfkunstschule „Aufsteigender Kranich“ in Stralsund und Greifswald bekannt, wird Texte aus seinen unveröffentlichten Werken lesen.
Zwei Erzählungen stammen aus dem Zyklus „Jahreszeiten“. Vier Freundinnen, u. a. Katia Bouzid, in einem Café in Berlin sitzend, werden von einem Jahrhundertsommergewitter überrascht, durch das für die Dauer von fünfzehn Minuten das gesamte öffentliche Leben der Großstadt lahmgelegt wird. Bei der zweiten Erzählung, die Beschreibung des Schneefalls von einem Balkon aus, wird man noch näher mit Katia, diesmal eine Zigarette rauchend, bekannt. Ihre Gedanken in Form eines inneren Monologs und die minutiöse Beschreibung ihrer äußeren Bewegung beim Rauchen wechseln ab.
Der Haupttext der Lesung stammt aus dem Reisebuch „Der Zug der Kraniche“. Der schluckweise Genuss von Granatapfelsaft lässt die beiden Hauptpersonen Bastian und Katia immer tiefer in die orientalische Welt von Marrakesch, genauer, den Markplatz Djemaa el Fna, eintauchen. Diese Erzählung ist die am meisten experimentelle.