Sonnabend, 19. Oktober 2024
Die ehemaligen Festungswälle sind grossentheils abgetragen und durch Baumpflanzungen zu angenehmen Spaziergängen gestaltet. Eine weite Aussicht von dem Walle entzückt das Auge. Um ihn zieht sich ein breiter Graben mit hellem tiefem Wasser, auf welchem zahme Schwäne spielen. … wo die Allee aufhört, tritt man in die sogenannte englische Anlage, die aus Rasen, Blumenfeldern und verschiedenen Gruppen mannigfaltiger Holzarten besteht und mit Geschmack angelegt ist.
Peter Friedrich Kanngießer 1821
Der Greifswalder Stadtwall ist eine überaus interessante historische Parkanlage mit vielfältiger Nutzungsgeschichte, die heute noch am Gehölzbestand gut erkennbar ist. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wurden Baumreihen auf dem ehemaligen Befestigungsring gepflanzt und ein Englischer Garten angelegt. Der alte Greifswalder Botanische Garten erweiterte sich 1830 von seiner kleinen Ursprungsanlage hinter dem Universitätshauptgebäude um das Gelände der Akademischen Obstbaumschule im Wallgraben. Nach dem Bahnhofsbau 1863 wurden der Paepke-Platz, die Gartenanlagen vor dem Lyzeum und um das Gymnasium sowie der Müntergrund gestaltet. Dort entstand zwischen 1877 und 1885 auf Anregung des Botanik-Professors Julius Münter (1815-1885) ein dendrologischer Lehrpfad mit seltenen Gehölzen.
Bei einem Rundgang über den Greifswalder Stadtwall lässt sich vor allem im Bereich des alten Botanischen Gartens eine Vielzahl an interessanten Gehölzen entdecken, die eine bewegte Geschichte zu erzählen haben.
Thoralf Weiß | Bereichsleiter Arboretum | Greifswald
Herzlich verlangt mich zu stehn auf dem lindenumrungenen Erdwall und in des Abendroths heilige Flammen zu schau‘n! Ludwig Gotthard Kosegarten 1824
Der Greifswalder Stadtwall
10.00 Uhr
Treffpunkt: Greifswald | Carl-Paepke-Platz, Paepke-Denkmal
Führung
Teilnahme: 7 Euro